Zu dieser Ausgabe
Nach der erfolgreichen Uraufführung meiner Kammerfassung der "Messa di Gloria" von Puccini im Jahr 2004 und der ebenso erfolgreichen Uraufführung der Kammerfassung des Brahms-Requiems im Jahr 2010 stand schnell das "Te Deum" von Bruckner als zu bearbeitendes Werk auf meiner Liste. Doch es brauchte dann weitere fünf Jahre bis zur Aufführung im Dezember 2015.
Die Klangmassen eines Anton Bruckner für Kammerorchester? Das war nach Puccini und Brahms eine neue Herausforderung.
Doch der Erfolg der Aufführung bei Laien und Profis bestätigt die neue Fassung.
Ebenso wie das Requiem entstand diese Fassung nicht nur, um bei Aufführungen das Orchester bezahlbar zu machen.
Die Verhältnisse haben sich sehr geändert. Im 19. Jahrhundert hatten wir es meist mit riesigen, sehr leistungsfähigen Chören des Bürgertums zu tun. Schnell standen da 200 SängerInnen auf der Bühne, die auch noch richtig gut waren. Das Orchester andererseits war deutlich leiser als wir es heute kennen. Die Instrumente sahen zwar fast aus wie unsere modernen, klangen aber leichter und leiser. Die Streichinstrumente waren mit Darmseiten bespannt, manche hatten noch eine alte Bauform, die eine deutlich geringere Saitenspannung zur Folge hatte. Die Blechblasinstrumente hatten noch kleinere Mensuren (Rohrdurchmesser), was einen schlankeren Klang ergab.
Wenn bei heutigen Konzerten oft bemängelt wird, der Chor sei nicht gut zu hören, liegt das auch an der Weiterentwicklung im Instrumentenbau, dem die menschliche Stimme nicht gewachsen ist.
So war ich also entschlossen, die ganze Partitur neu zu schreiben – nicht nur aus finanziellen Nöten, sondern eben auch deshalb, weil eine Aufführung der originalen Fassung mit unseren heutigen Mitteln problematisch ist.
Mit nur zehn Streichern, sieben Bläsern, Pauken, und Orgel, dazu vier Solisten und ein Chor mit knapp 80 SängerInnen fand im Dezember 2015 die erfolgreiche Uraufführung in Berlin statt.
Partitur und Aufführungsmaterial zu diesem Werk sind als pdf Dateien gratis erhältlich:
http://www.musik-art.de
Die mir bekannten Klavierauszüge sind identisch und können alle für den Chor verwendet werden.
Fehler in Partitur und Stimmen bitte an ingo.schulz@musik-art.de senden.
Das Copyright
Die Noten dieser Ausgabe sind frei im Internet erhältlich, was nicht heißt, dass das Werk in dieser Fassung ungeschützt ist!
Aufführungen und Aufnahmen sind bei der GEMA oder außerhalb Deutschlands den entsprechenden Verwertungsgesellschaften zu melden.
Außerdem bitte ich um eine kurze Mitteilung an: ingo.schulz@musik-art.de
Concerning this edition
After the successful world premiere of my version for chamber orchestra of Puccini's "Missa di gloria" in 2004 and Brahms "German Requiem" in 2010 I began a new Version of Bruckners "Te Deum".
Five years later we had the sucsessfull premiere. Bruckners heavy sound with a chamber orchestra? Yes, it works!
And it is not only cheaper: The world has changed since Bruckners time. In 19th century, there were huge middle-class choirs with a high-capacity.
Very quickly, 200 good singing singers were assembled on stage. On the other hand, orchestras were less louder than nowadays.
The instruments resembled the contemporary ones, but sounded quieter and lighter.
The bow instruments were strung with gut strings, some were old shaped, which resulted in a very low string tension. The brass instruments still had small diapasons, this led to a leaner sound.
In today's concerts, the choirs are often criticized as to be not loud enough and not good to hear. This is a result of the instruments' development, it cannot be followed by the human voice.
With only ten string instruments, seven brass instruments, timbal and organ, joined by four soloists and a choir with 80 singers, the successful world premiere of this new version took place in december 2015 in Berlin. Experts in the audience
commended the new score.
The score and parts are free available as a pdf file under
http://www.musik-art.de
The piano scores I know seem to be all the same, so You can use them all.
If you do find any errors please notify ingo.schulz@musik-art.de.
Copyright
This edition is provided free of charge over the internet. However, we do have the copyright to this edition. Performances and recordings have to be registered with GEMA or the responsible collecting society in your
country. In any case, we would like to know when this edition is to be performed.